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- Veröffentlicht: 02.03.2023
- 19:30 Uhr
- Nicholas Vogel
Sie sind so groß wie Schafe und leben zwischen Wiese und Wasser: Capybaras oder Wasserschweine sind die größten Nagetiere der Erde - und mit dem Meerschweinchen eng verwandt. Alles über den südamerikanischen Nager erfährst du hier.
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Capybara: Das Wichtigste zum Wasserschwein
Mit Schweinen haben Wasserschweine, wie Capybaras auch genannt werden, nichts zu tun. Sie sind Nagetiere, ähnlich wie Chinchillas - und zwar die größten der Welt.
Wegen ihrer Vorliebe für Gräser gaben ihnen das Guaraní-Indianervolk in Südamerika einen passenderen Namen: Capybara, "Herr der Gräser".
Capybaras halten sich meist in der Nähe von Gewässern auf. Bei Gefahr fliehen sie ins Wasser, wo sie sich geschickter fortbewegen als an Land.
Im Wasser sind die südamerikanischen Nagetiere bestens getarnt: Um sich vor Feinden zu schützen, ragen nur Nase, Augen und Ohren aus dem Wasser.
Wusstest du, dass Wasserschweine bellen? Und nicht nur das: Die Tiere fressen auch ihren eignen Kot, um Nährstoffe aufzunehmen.
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Steckbrief und Lebensraum des Capybaras
Steckbrief Capybara: Alter, Farbe, Größe, Gewicht, Nahrung und Feinde des Capybara.
© Galileo
Hier lebt das Capybara in Südamerika. © Galileo
Der Capybara-Steckbrief
Wissenschaftlicher Name: Hydrochoerus hydrochaeris
Überordnung: Euarchontoglires
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Familie: Meerschweinchen (Caviidae)
Lebensraum: Feucht- und Grasgebiete Südamerikas, vor allem im Norden und in der Mitte
Größe: 1 bis 1,3 Meter lang, Schulterhöhe 60 bis 70 Zentimeter
Gewicht: 50 bis 70 Kilogramm
Farbe: grau, hell- bis rotbraun
Geschwindigkeit: bis zu 35 km/h an Land
Lebenserwartung: 10 bis 12 Jahre
Geschlechtsreife: 15 bis 18 Monate
Tragzeit: 110 bis 150 Tage, ein bis acht Jungtiere (bis zu zweimal jährlich)
Nahrung: Gräser, Wasserpflanzen, Baumrinde
Feinde: Raubkatzen, Waldhunde, Kaimane, Anakondas, Greifvögel
Aktueller Bestand: unbekannt, aber häufig und weit verbreitet
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Capybara-Merkmale: So sieht das südamerikanische Nagetier aus
🐾 Der Körper des Wasserschweins ist massiv und plump, mit einem stämmigen Rumpf und kurzen Beinen. Wie bei anderen Meerschweinchen-Verwandten enden die Vorderfüße in vier, die Hinterbeine in drei Zehen.
👁 Die Augen des Capybaras liegen weit hinten am Kopf und sind leicht hervorstehend. Die Ohren sind recht klein, der Schwanz ist deutlich zurückgebildet.
🌱 Das Capybara ernährt sich vegetarisch. Pro Tag isst ein erwachsendes Tier 2,7 bis 3,6 Kilo Gras. Beim Essen ist der "Herr der Gräser" aber wählerisch: Wasserschweine futtern nur vier bis sechs verschiedene Arten von Pflanzen.
💦 Die Nagetiere sind perfekt für ein Leben am und im Wasser ausgerüstet: Zwischen den Zehen haben Capybaras Schwimmhäute, um sich im Wasser schnell fortbewegen zu können. Ähnlich wie bei Krokodilen sitzen Nase, Augen und Ohren so weit oben am Kopf, dass sie fast vollständig abtauchen können und trotzdem den Überblick behalten.
👃 Bei Tauchgängen können Capybaras ihre Nasenlöcher verschließen. Und nicht nur das: Im Wasser halten es die Tiere bis zu fünf Minuten ohne Luft aus.
TikTok-Star: Capybaras starten mit eigenem Song durch
Auf TikTok haben die süßen Nager bereits ihren eigenen Hit-Song. Dieser ist ein echter Ohrwurm, den man so schnell nicht mehr los wird.
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Lebensraum: Wo kommen Capybaras vor?
Wasserschweine sind in den Sumpf-Gebieten, Mangroven-Wäldern und überfluteten Gras-Landschaften Südamerikas zuhause, immer in unmittelbarer Nähe einer konstanten Wasserquelle.
Die größte Anzahl von Capybaras lebt in den Savannen von Kolumbien und Venezuela. Auch im Norden Argentiniens und im gesamten Amazonas-Gebiet sind die Nagetiere zu finden.
Neben dem Capybara gibt es noch die verwandte Art der Panama-Capybaras, und zwar etwas weiter nördlich: von Nord-Kolumbien bis Panama in Mittelamerika. Sie sind kleiner und dunkler als die Capybaras.
Gelassen und gesellig: So verhalten sich Capybaras
Wasserschweine sind gesellige Tiere. Normalerweise leben sie in Herden zwischen sechs und 20 Artgenossen: Weibchen mit ihrem Nachwuchs - angeführt vom ranghöchsten Männchen. Nur er hat das Fortpflanzungsrecht. © picture alliance / Anka Agency International | Gerard Lacz
Gelegentlich treten auch Einzelgänger auf. Dabei handelt es sich um erwachsene Männchen ohne Herde. © picture alliance / dpa | Ralf Hirschberger
Capybaras paaren sich mehrmals im Jahr. Die meisten Geburten fallen aber in die Regenzeit im April und Mai.© picture alliance / imageBROKER | GTW
Der südamerikanische Nager ist kein Vielschläfer. Morgens ruht es vor allem im Dickicht an Flussufern, die Hitze des Tages verbringt das Capybara dösend im Wasser. Nachts zieht es sich an Land zum Schlafen in die Büsche zurück. © picture alliance / Anka Agency International | Gerard Lacz
Wasserschweine verständigen sich durch unterschiedliche Laute: Sie schnurren, pfeifen und grunzen - und wenn Gefahr droht, wird gebellt. Meistens durch den Boss. © picture alliance / imageBROKER | TUNS
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Capybaras bellen bei Gefahr: So hört sich das an
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Capybaras und Nahrung: Das futtern die Wasserschweine
🌿 Der Titel "Herr der Gräser" kommt nicht von ungefähr: Das Capybara gehört zu den größten Gras-Fressern Südamerikas.
🌳 Neben Wasserpflanzen und Kräutern steht auch weiche Baumrinde auf dem Speiseplan der südamerikanischen Nagetiere.
🌽 Gelegentlich ernähren sich Wasserschweine auch von Früchten, Beeren, Zuckerrohr und Mais.
💩 Eklig, aber wahr: Capybaras fressen ihren eigenen Kot. Das hilft den Tieren, die im Futter enthaltene Zellulose zu verdauen und wichtige Nährstoffe aufzunehmen.
Fortpflanzung: So bekommen die Wassertiere Nachwuchs
Normalerweise trägt das Capybara-Weibchen einen Wurf pro Jahr aus, bei guten klimatischen Bedingungen auch zwei. Etwa vier bis fünf Monate nach der Paarung kommen Junge zur Welt, pro Wurf bis zu acht Tiere.
Übrigens: Die Paarung findet im Wasser statt. Angelockt wird das Weibchen durch den starken Geruch des Männchens. Der entströmt aus der Duftdrüse, die sich auf dem Nasenrücken befindet.
Schon kurz nach der Geburt sind die Jungen weit entwickelt: Sie kommen völlig behaart und mit den bleibenden Zähnen zur Welt, mit denen sie bereits an ersten Gräsern und Pflanzen nagen. Nach nur zwei Monaten endet die Säugezeit, sodass die kleinen Wasserratten schnell auf sich allein gestellt sind.
Wie gefährdet ist das Wasserschwein?
Capybaras werden für ihre Haut und ihr Fleisch gejagt. Teilweise sind es professionelle Jäger, die beides auf südamerikanischen Märkten verkaufen. Meistens werden die Tiere aber für den Eigenbedarf erlegt. Aus dem Leder werden beispielsweise Jacken gemacht oder auch Sättel und Zaumzeug für Pferde.
Auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN werden Capybaras zwar als "nicht gefährdet" geführt. Trotzdem schrumpft ihr Lebensraum durch die Zerstörung des Regenwaldes immer weiter. Die Jagd auf ihr Fell dezimiert den Bestand und an manchen Orten wurden die Wassertiere bereits komplett verdrängt.
Alle lieben Capybara-Babys: Nachwuchs im Zoo Berlin
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Werde Capybara-Pate!
In einigen Zoos kannst du eine Tier-Patenschaft übernehmen - auch für Capybaras. Hier findest du beispielsweise den Antrag auf Tier-Patenschaften im Zoo Dortmund.